Festspielhaus: Bund bewilligt 800 000 Euro für Anbau
Das Gelände des ehemaligen Zollhauses soll ein modernes Funktionsgebäude für die Festspiele werden, dafür gab es jetzt eine weitere Finanzspritze.
Berlin/Bad Hersfeld – Die Kreisstadt Bad Hersfeld erhält weitere 800 000 Euro vom Bund für den Bau eines Festspielfunktionsgebäudes nahe der Stiftsruine. Das Geld habe der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages für den Anbau eines weiteren Gebäudetrakts mit Probebühne bewilligt, teilt der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Roth mit. Die Förderung entspreche einem Zuschuss von etwa 36,5 Prozent der geplanten Baukosten von 2,2 Millionen Euro.
Bereits 2016 hatte die SPD-Fraktion einen Antrag auf den Weg gebracht, um auf dem Gelände des ehemaligen Zollhauses ein modernes Funktionsgebäude zu errichten. Schon damals sagte der Bund eine 50-prozentige Förderung zu den veranschlagten Kosten von fünf Millionen Euro zu. Doch nach einem 2021 verhängten Planungsstopp, weil die Baukosten aus dem Ruder zu laufen drohten, war die Zukunft des Festspielfunktionsgebäudes bis zuletzt ungewiss.
Dazu erklärt Roth: „Schuldzuweisungen, warum es bis heute gehakt hat, helfen niemanden weiter. Schon gar nicht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den vielen Ehrenamtlichen der Festspiele, die dringend auf die neuen Räumlichkeiten angewiesen sind.“ Er freue sich deshalb um so mehr, dass sein Werben für dieses wichtige Projekt innerhalb der Ampel-Koalition erfolgreich war. „Während die längst zugesagten 2,5 Millionen verwendet werden können, um in einem ersten Schritt ein Gebäudetrakt mit Büro, Werkstatt- und Lageräumen zu bauen, ermöglicht die nun zugesagte Bundesförderung über 800 000 Euro einen zweiten Bauabschnitt, der einen multifunktionalen Veranstaltungsraum mit Probebühne bereithalten soll“, erklärt Roth. Die von den Festspielen favorisierte Probenbühne war zuletzt aus Kostengründen infrage gestellt worden.
Bad Hersfeld: 800 000 Euro für neues Festspielgebäude
„Aus dem Sorgenkind Funktionsgebäude kann so ein Ort für Kunst und Kultur werden, der nicht nur während der Festspielzeit Gold wert ist. Hierfür müssen nun alle Beteiligten an einem Strang ziehen“, appelliert der SPD-Bundestagsabgeordnete an die politisch Verantwortlichen in Bad Hersfeld.
Auch der FDP-Bundestagsabgeordnete Jürgen Lenders (FDP) aus Fulda freut sich über die positive Nachricht für die Bad Hersfelder Festspiele. „Kunst und Kultur haben eine Schlüsselfunktion für den sozialen Zusammenhalt in unserem Land“, betont er und erinnert daran: „Jeder Euro, den der Staat investiert, löst sieben Euro private Investitionen aus.“ Der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand aus Fulda spricht von einem „tollen Erfolg für die Bad Hersfelder Akteure um ihren Intendanten Joern Hinkel“, die mit großartigen Aufführungen begeistert haben.
Mit dem Programm „KulturInvest“ unterstützt der Bund Investitionen bei kulturellen Einrichtungen, sowie Ausstellungen von nationaler Bedeutung. Hierfür sind bis zu 40 Millionen Euro im Haushalt 2022 vorgesehen. (red/kai)