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StadtLandMensch: Claudia Haarmann und Kathrin Gebhardt-Nieselt stellen Skulpturen und Fotos aus

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Von: Christine Zacharias

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Unter dem Titel "StadtLandMensch" zeigen die Künstlerinnen Kathrin Gebhardt-Nieselt (links) und Claudia Haarmann Skulpturen und Fotos in der Galerie im Stift im Obergeschoss des Museums. © Christine Zacharias

Die Künstlerinnen Claudia Haarmann aus Berlin und Kathrin Gebhardt-Nieselt aus Bad Hersfeld kennen und schätzen sich seit Jahren. Jetzt stellen sie erstmals gemeinsam aus.

Auf dem Potsdamer Platz sind Claudia Haarmann und Kathrin Gebhardt-Nieselt sich zum ersten Mal begegnet. Das war vor 30 Jahren als die Mauer fiel. Seitdem sind die beiden Künstlerinnen miteinander befreundet und stellen nun gemeinsam aus. Die Vernissage unter dem Titel „StandLandMensch“ wird zurzeit  im Obergeschoss der Galerie im Stift in Bad Hersfeld statt.

Der Potsdamer Platz, damals eine öde Brache, heute ein lebhafter, farbenfroher, stark frequentierter Ort, ist auch ein Thema in den Fotos von Claudia Haarmann. Sie fängt Stimmungen, Bewegungen, besondere Augenblicke ein, zeigt sowohl Details aus der Natur als auch die Weite menschenleerer Landschaften. Viele ihrer Fotos wirken wie gemalt, teilweise sogar abstrakt. Erst beim aufmerksamen Betrachten entdeckt man Figuren und Strukturen. Und was auf den ersten Blick wie das ferne Weltall aussieht, ist tatsächlich ganz nah, Wassertropfen, zum Beispiel. Bewusste Unschärfen, Doppelungen oder Abbrüche sorgen für interessante Ansichten.

Kathrin Gebhardt-Nieselt hat in einigen ihrer Arbeiten Bezug genommen auf die Fotos ihrer Freundin. Sie greift Farben und Inhalte auf. Eine Figurengruppe zeigt Menschen mit geschlossenen Augen – sie scheinen ganz bei sich zu sein im Großstadttrubel, lauschen vielleicht einem Konzert oder genießen die ersten warmen Sonnenstrahlen. „Innehalten“ ist denn auch der Titel dieser Arbeit.

Um Balance geht es bei einer weiteren Figurengruppe. Typische Gebhardt-Nieselt-Skulpturen, filigran, mit langen Gliedmaßen, die auf rostigen Kugeln balancieren, ihre Mitte suchend.

Aus alten Dauben, gebogenen Holzplanken, die Teil eines Fasses waren, hat Gebhardt-Nieselt Boote gemacht, besetzt mit kleinen Keramik-Figuren. Sind es Flüchtlinge auf der Suche nach einer Zuflucht oder Ausflügler? Die Betrachter sind frei, sich eigene Gedanken zu machen.

Die Ausstellung wurde  von Stadträtin Birgit zum Winkel eröffnet, zur Einführung sprach Dr. Michael Schütz, musikalisch begleitet wurde die Vernissage von Helgo Hahn (Klavier) und Andreas Winter (Klarinette). Sie ist bis zum 19. April Dienstag bis Samstag von 10 bis 12 und von 15 bis 17 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 15 bis 17 Uhr zu sehen. Zum Abschluss gibt es am Sonntag, 19. April, eine Finissage ab 15 Uhr. (zac)

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