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Maskierter Schläger und Sozialbetrüger vor dem Landgericht

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Von: Karl Schönholtz

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Mutmaßliche Kriminelle aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg beschäftigen in den nächsten Wochen das Landgericht in Fulda. Es geht um einen Racheakt und Sozialbetrug.

Vor der 6. Großen Strafkammer geht es um einen brutalen Racheakt, der sich auf einem Parkplatz in Neuenstein abgespielt haben soll.

Und die Wirtschaftsstrafkammer verhandelt gegen zwei Bulgaren, denen die Staatsanwaltschaft vorwirft, in ihrem Betrieb in Friedewald nahezu 300 000 Euro Sozialversicherungsbeiträge nicht abgeführt zu haben. Beide Prozesse beginnen in dieser Woche. Es sind mehrere Termine angesetzt.

Bei dem Vorfall in Neuenstein soll der 25-jährige Angeklagte im Juni 2017 einen ehemaligen Arbeitskollegen unter einem Vorwand auf den Parkplatz gelockt haben. Hintergrund war eine Entlassung nach der Probezeit.

Maskierter Unbekannter mit Revolver und Schlagstock

Absprachegemäß trat dabei ein maskierter Unbekannter, der mit einem Revolver und einen Schlagstock bewaffnet war, aus dem Gebüsch. Er und der 25-Jährige prügelten auf den Zeugen und dessen Begleiter ein. Auch ein Schuss soll sich gelöst haben.

Der Zeuge bekam ein blaues Auge verpasst und erlitt mehrere Prellungen. Ihm wurden zudem 340 Euro Bargeld abgenommen.

Die beiden Bulgaren, die in Friedewald mit Scheinanmeldungen ein Gewerbe als Bodenleger geführt hatten, beschäftigten in den Jahren 2011 bis 2014 insgesamt 101 Landsleute.

Laut Anklage von Staatsanwalt Christoph Wirth wurden in diesem Zeitraum insgesamt 142 000 Euro Arbeitgeberanteile und 148 000 Euro Arbeitnehmeranteile an der Sozialversicherung nicht gezahlt. Einer der beiden Angeklagten saß 2016 vorübergehend in Untersuchungshaft.

VON KARL SCHÖNHOLTZ

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