Gemeinsam gegen Einsamkeit

Heringen. Die Einsamkeit vieler alter Menschen ist eines der größten Probleme in unserer Zeit. Und dieser Einsamkeit will der Christophorus-Verein – ein Förderverein der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Heringen mit Bengendorf – in Zukunft aktiv entgegentreten.
„Wir richten derzeit zwei hauptamtliche Stellen in der sogenannten Generationen-Seniorenberatung ein“, erklärt Pfarrer Thorsten Waap. Das Projekt des Christophorus-Vereins werde vom Landkreis Hersfeld-Rotenburg, von der Landeskirche und wohl auch vom Land Hessen unterstützt. „Wir haben zwei Frauen, die das machen wollen. In einem Gottesdienst am kommenden Sonntag, 2. Februar, ab 10.30 Uhr in der Heringer Kirche werden sie prominent in ihren Auftrag durch die Pröpstin Sabine Kropf-Brandau eingeführt“, teilt Pfarrer Waap mit.
Soziales Engagement
Der Förderverein hat es sich zum Ziel gesetzt, weiterhin im betreuten Wohnen am Gerstenbaum in Heringen die von Roswitha Ruppel seit acht Jahren gemachten Hausbesuche samt qualifizierter Angebote zweimal wöchentlich für jeweils zweieinhalb Stunden – 15 bis 17.30 Uhr – anbieten zu können.
„Jetzt wird das soziale Engagement von Roswitha Ruppel endlich auf rechtlich sichere Beine gestellt. Und das ist gut so. Schließlich hat sie sich auch selbst immer um ihre Weiterbildung gekümmert. Zuletzt nahm sie an einem Seminar Clownerie im Alten- und Demenzbereich teil“, führt der Pfarrer weiter aus. Waap ist froh über die Tätigkeit von Roswitha Ruppel und einer Hand voll weiterer Mitarbeiter, die ehrenamtlich den sogenannten Besuchsdienstkreis bilden.
Kompensation
„Der Verein kompensiert durch sein Tun zum großen Teil die fehlende zweite Pfarrstelle hier in Heringen“, freut sich Pfarrer Waap. Neben Tätigkeit von Roswitha Ruppel, die mit den Menschen am Gerstenbaum spielt, ihnen Geschichten erzählt oder auch einmal ganz einfach zuhört, soll es im Martin-Luther-Haus immer donnerstags von 15 bis 17 Uhr in Zusammenarbeit mit der Diakoniestation Hersfeld-Ost in Ausbach ein Beratungsangebot geben.
„Ältere Menschen, die noch in ihren eigenen vier Wänden leben, aber zunehmend Probleme bekommen, können dann vorbeischauen oder sich unter Telefon 06624/1549 melden. Wir versuchen dann zu helfen und beispielsweise die notwendige Vernetzung zwischen den Betroffenen, Ärzten und vielleicht Pflegeeinrichtungen herzustellen. Vielleicht reicht ja auch schon der Besuch eines unserer Mitglieder des Besuchsdienstkreises aus“, erklärt Thorsten Waap.
Der Christophorus-Verein hat derzeit 70 Mitglieder. „Um all unsere Aufgaben auch weiterhin optimal bewältigen zu können, freuen wir uns über jedes neue Mitglied, das unsere ehrenamtlichen Aktivitäten unterstützen möchte“, stellt der Heringer Pfarrer abschließend mit.
Von Mario Reymond