In Kerspenhausen, wo der Karneval von der Vereinsgemeinschaft organisiert wird, hatte man allerdings schon im Vorfeld entschieden, dass unter den gegebenen Umständen nicht wie gewohnt gefeiert werden könnte und gar nicht erst mit den Vorbereitungen begonnen, berichtet Jörg Keileweit, Sitzungspräsident in Niederaula, der auch bei den befreundeten Karnevalisten in Niederjossa und Kerspenhausen nachgefragt hat.
Die Niederaulaer hatten sich bereits darauf verständigt, einen 2G-Karneval zu betreiben, doch nur unter der Bedingung, dass dann nicht auch noch Testnachweise erbracht werden müssen, erläutert Keileweit. Das hätte dem veranstaltenden MGV organisatorische Probleme bereitet. Es habe auch den Vorschlag gegeben, eine gemeinsame Veranstaltung von allen für die gesamte Gemeinde anzubieten. Auch das habe sich nun erledigt.
Möglicherweise wird es vereinsintern eine Art Helferfeier oder Aktivenfeier geben. „Denn nach so langer Zeit ohne eine Veranstaltung, da besteht die Gefahr, dass man sich aus den Augen verliert, dass auch einige möglicherweise die Motivation verlieren mitzuwirken. Und dem müssen wir vorbeugen“, betont Keileweit. Das sei aber von der Entwicklung in den kommenden Wochen abhängig.
So sieht es auch Martin Wagner in Obersuhl, wo erst in dieser Woche beschlossen wurde, die Saalveranstaltung abzusagen. „Wir werden uns für unsere Mitglieder noch was einfallen lassen“, verspricht Wagner und hofft, dass zumindest ein kleines Programm möglich sein wird, das den Gruppen ermöglicht, immerhin einmal aufzutreten. Mit der Absage habe man bewusst lange gewartet, zum einen, weil immer noch ein wenig Hoffnung dagewesen sei, zum anderen, weil die Gruppen möglichst lange die Chance zum gemeinsamen Training haben sollten. „Wir haben ein großes Bürgerhaus, da waren die Aktiven beim Training sicher“, sagt Wagner.
Neben den vereinsinternen Veranstaltungen sind auch kleinere Events für die Dorfgemeinschaft im Gespräch, die dann im Freien stattfinden sollen. Über Umzüge denkt man zum Beispiel in Neukirchen oder in Kathus nach. „Wir arbeiten gerade an einer Alternative, um in verschiedenen Orten der Gemeinde möglicherweise jeweils eine kurze coronakonforme Außenveranstaltung stattfinden zu lassen“, kündig der Neukirchener Präsident Dirk Henkel an. Das Karnevalsfeeling mit einem Umzug aufleben zu lassen ist laut Sitzungspräsident Thomas Schrader das Ziel der Kathuser Narren.
Eine Veranstaltung im Frühjahr oder Sommer soll es in Ronshausen geben. Damit soll die Gemeinschaft gestärkt und den Gardemädels und anderen Tanzgruppen die Chance gegeben werden, zu zeigen, was sie eingeübt haben.
Alex Noll aus Hönebach ist nur mäßig optimistisch, dass ein Karnevalsumzug mit anschließender Feier im Freien möglich ist. „Aber wir halten uns das offen und entscheiden kurzfristig“, sagt er. Schließlich sei der Karneval ja erst Ende Februar.
Mit großer Wahrscheinlichkeit abgesagt werden auch alle Veranstaltungen in der närrischen Hochburg Eiterfeld. Präsident Matthias Herber hielt sich aber erst einmal noch bedeckt. (Christine Zacharias)