„Dieses Ergebnis ist für mich ein großer Vertrauensvorschuss, und ich bin sehr zufrieden“, sagte Backhaus am Tag nach der Nominierung im HZ-Gespräch. Auch der Stadtverbandschef Jan Saal zeigte sich erleichtert, dass auch die Parteibasis den Kandidatenvorschlag wie geplant mitträgt. Bereits vor zwei Wochen hatten CDU-Vorstand und -Fraktion Backhaus als ihren Favoriten für das Bürgermeisteramt benannt (wir berichteten).
„Ich habe unheimlich viele positive Rückmeldungen auf meine Kandidatur erhalten – und das nicht nur von CDU-Mitgliedern“, sagt Backhaus. Die Mitgliederversammlung des Stadtverbands fand in der alten Tuchfabrik am Bahnhof statt, die der Bad Hersfelder Unternehmer Friedrich Krumme zurzeit zum Veranstaltungsort umbaut.
Backhaus zitierte dort aus einem 100 Jahre alten pädagogischen Handbuch: „Liebe, Wohlwollen und Zutrauen zur Jugend“ seinen nötig, um ein erfolgreicher Lehrer zu sein, heißt es dort. Das gelte auch für einen Politiker und künftigen Bürgermeister erklärte Backhaus, der Liebe, Wohlwollen und Zutrauen auch als sein persönliches Credo verstanden wissen will. „Es geht in der Schule wie auch im Bürgermeisteramt immer um Menschen und die Fähigkeit, Kompromisse zu finden“, sagte er.
Backhaus will nun mit dem starken Rückenwind der Parteibasis durchstarten. In den nächsten Wochen wolle er das Gespräch mit allen politischen Fraktionen im Stadtparlament und auch mit seinem potenziellen Mitbewerber um das Bürgermeisteramt Karsten Vollmar reden. Auch bei den Vereinen, der Feuerwehr und anderen Institutionen will sich Backhaus vorstellen.
Parallel werde gemeinsam mit seinem jungen Team die Wahlkampfstrategie entwickeln. Backhaus wiederholte seine Einschätzung, dass die Außenwahrnehmung von Bad Hersfeld verbessert werden müsse. Obwohl er selbst in Gitterdorf wohnt, fühle er sich zeitlebens als Hersfeld und kenne die Stadt „wie meine Jackentasche“. Trotzdem habe er sich den „Blick von außen“ auf die Stadtpolitik bewahrt und könne dort gemeinsam mit der neuen, jungen CDU-Führungsriege um Jan Saal, Jonas Seitz und Alexandra Weirich unbelastet einen politischen Neuanfang starten. (Kai A. Struthoff)