Kneipen-News und ärger am Bahnsteig

Warum ein Rotmilan den Energiefluss stoppt und die Deutsche Bahn den Bahnhof Bad Hersfeld auch am Tag beleuchtet, gibt es in unserer Wochenkolumne nachzulesen.
Alles war vorbereitet für die Wiedereröffnung des „Alten Brauhauses“ am heutigen Samstag. Sogar eine Band war gebucht, die für den nötigen Schwung beim Neustart sorgen sollte. Doch nun ist ganz kurzfristig einer der beiden Partner abgesprungen. Das Brauhaus bleibt zu, die Musik spielt anderswo. Ob das Brauhaus nun irgendwann doch wieder geöffnet wird, kann im Moment niemand sagen.
Dafür tut sich an anderer Stelle etwas. Am 1. Mai soll die Kneipe im Buchcafé wieder eröffnen. Gabor Molnár bewirtschaftet bereits das Lokal im Kloster Cornberg und Noel’s Eck in Rotenburg. Er möchte mit seinem Team ein weiteres Standbein in Bad Hersfeld aufbauen, heißt es aus dem Buchcafé-Vorstand. Gestern wurde der Vertrag unterzeichnet. Molnár will die Kneipe montags bis samstags sogar tagsüber öffnen und einen Mittagstisch anbieten. Die Speisen würde er, da es im Buchcafé keine größere Küche gibt, in Cornberg zubereiten und nach Bad Hersfeld liefern. Abends soll von Mittwoch bis Samstag ein buchcafé-typisches Snack-Angebot bereitgehalten werden.
Kein gutes Vorbild in Sachen Energiesparen ist die Deutsche Bahn derzeit. Denn wie uns aufmerksame Leser berichtet haben, brennt am Bahnhof in Bad Hersfeld seit mindestens einem halben Jahr die Beleuchtung am Gleis – und das auch am helllichten Tag. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt die DB, dass es sich um einen technischen Defekt handelt. Die benötigte Technik sei jedoch bereits bestellt und werde „in Kürze zur Verfügung stehen“, erklärte eine DB-Sprecherin. Wann genau die Störung behoben ist, konnte die Deutsche Bahn noch nicht sagen. Man sei jedoch kein Klimasünder, sondern „engagiere sich intensiv in Sachen Klimafreundlichkeit“, wie schriftlich versichert wurde.
Sinnlose Zerstörung gibt es leider überall, auch in der Nachbarstadt Fulda. Dort soll bald die Landesgartenschau beginnen, die ganze Stadt wird hübsch herausgeputzt. Leider rufen alle Bemühungen zur Verschönerung sofort Schwachköpfe auf den Plan, die Freude daran haben, alles kaputtzumachen, zum Beispiel die „Alltagsmenschen“, die an mehreren Stellen aufgestellt wurden. Schade drum.
Mit Verwunderung schauen die Anwohner auf den neuen Windpark zwischen Oberbreitzbach und Mansbach. Obwohl fünf Rotoren seit geraumer Zeit fertig montiert sind, stehen sie bislang still. Die Inbetriebnahme befinde sich in der finalen Phase, heißt es dazu auf Nachfrage in der Pressestelle des Projektierers PNE. Start sei voraussichtlich in der kommenden Woche. In den nächsten Monaten wird der Windpark allerdings nur nachts laufen. Tagsüber stehen die Flügel weiter still – eine Auflage der Genehmigungsbehörde zum Schutz des Rotmilans.
Von Christine Zacharias